Bremen

Landesverband Bremen, Auto, Fußverkehr, Radverkehr
Landesverband

VCD Bremen beim 1. Findorffer Verkehrswendetag

Am 03. Juli fand der erste Findorffer Verkehrswendetag am Schlachthof Bremen statt. Neben der Vorstellung verschiedener Initiativen wurde ein Stadtspaziergang durch die Straßen von Findorff gemacht. Der VCD nahm teil und brachte sein Gehzeug mit.

Die Corona-Pandemie sorgte für Stillstand. Der öffentliche Raum war lange Zeit „leer gefegt“, eine bewegende Erfahrung bei nahezu unbewegter Mobilität. Autos standen, Fahrradkolonnen fuhren. Ein Vorgeschmack auf die Stille der E-Mobilität, auf mehr Fahrradinfrastruktur? Die gemeinsame Nutzung des öffentlichen Raums beschäftigt viele Bürger*innen. Der öffentliche Raum gerät an seine Grenzen, ein „Weiter so“ kann es nicht geben. Wie können sich in Zukunft die verschiedenen Verkehrsteilnehmer*innen den immer knapper werdenden Stadtraum teilen?

“Wir haben unser „Gehzeug“ mitgebracht, nachgebaut nach einer Idee des Stadtplaners
Knoflacher aus Wien, in Österreich darf man damit auf der Strasse laufen.
Es ist abgemessen an einem Kleinwagen, Opel Corsa, gibt es gar nicht mehr, die Autos
werden immer größer.
Der Autoverkehr braucht zuviel Platz, zum fahren, stauen, parken, er lärmt und stinkt und
ist gefährlich und verdrängt andere Nutzer der wertvollen Fläche in der Stadt, die
in der Stadt flanieren wollen, sich begegnen, jung und alt, sich bewegen, spielen
nachdenken, ohne Blech und Abgaswolken.
Der Strassenverkehr ist überwiegend fossil angetrieben und trägt damit wesentlich zum
Klimawandel bei, ein Liter Benzin wird zu 2,4kg CO2, eine 40-Liter-Tankfüllung Benzin
oder Diesel zu 100kg CO2. Alle sind gegen Kohle, aber getankt und Auto gefahren wird
ohne groß nachzudenken, dass damit die Atmosphäre mit CO2 belastet und die Meere
versauert werden.
Das Gehzeug ist zwar groß und umständlich wie ein Auto, macht aber keinen Krach, ist
regenerativ angetrieben, leicht, macht keine Abgase, keinen Feinstaub, kein Nox, kein
CO2. Es kann seitlich einparken, notfalls packt man es zusammen, damit ist es gar nicht
mal langsamer, als in Findorff mit dem Auto einen Parkplatz zu suchen. Noch besser und
praktischer ist nur das Fahrrad oder zu Fuß gehen.
Wir brauchen die Verkehrswende, wir wollen die Stadt lebenswerter machen, gerade jetzt,
wo alle von Krise sprechen und wir müssen den Verkehr klimaschonend umbauen, denn
soviele Deiche können wir gar nicht bauen.
Vielen Dank!”

Wilfried Lietzau, Vorsitzender des VCD Bremen

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