Bremen

Landesverband Bremen, Bahn & Bus, Fußverkehr, Pressemitteilung

Die Straßenbahn gehört in die Mitte der Stadt

Presseerklärung: Der Verkehrswendeclub VCD Bremen spricht sich für den Verbleib der Straßenbahn in der Obernstraße aus und fordert eine zügige Zusammenlegung der Haltestellen an der Domsheide

Die Bremer Straßenbahn erschließt durch ihre zentrale Achse entlang der Obernstraße die meisten Innenstadtbereiche und gewährleistet eine nahezu ideale Erreichbarkeit der Geschäfte in der Obernstraße mit dem ÖPNV. Bei einer reinen Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße wäre die nordwestliche Innenstadt unzureichend angebunden.

Noch entscheidender ist jedoch an dieser Stelle eine kluge Priorisierung im Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel und planerischen Kapazitäten: Die für eine Verlegung benötigten Finanzmittel werden dringend für die Erweiterung des Straßenbahnnetzes benötigt.

„Wir brauchen einen ÖPNV-Ausbau, um den Klimaschutz voranzubringen und keinen Rückbau!“ fordert Malte Halim, Vorstandsmitglied des VCD Bremen

Eine zusätzliche Straßenbahntrasse entlang der Martinistraße wäre dagegen eine gute Ergänzung des vorhandenen Netzes. Sie könnte Teil einer Netzerweiterung sein, wie sie von BUND, einfach.einsteigen und dem VCD gefordert wird. Sie würde die Störanfälligkeit des Netzes reduzieren, die Netzkapazitäten sowie die Anbindung der Schlachte erhöhen. Beispiele für eine solche Parallelgleisigkeit im Citybereich bestehen etwa in Freiburg im Breisgau und in Kassel. Besonders im Zuge der anstehenden Veränderungen in der Martinistraße könnte diese Lösung durchaus zu einer schlüssigen Gesamtmaßnahme beitragen.

Die zügige Neugestaltung der Haltestellensituation an der Domsheide ist allerdings unabdingbar. Besonders für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ist die momentane Umsteigesituation an der Domsheide mehr als suboptimal. Für die Barrierefreiheit und eine insgesamt verbesserte Umsteigesituation ist die Zusammenfassung der Haltestellen aller kreuzenden Linien zwischen Glocke und altem Postamt notwendig. Der VCD fordert eine städtebauliche Einbindung, die transparent und angepasst an den Gesamtkontext des Platzes entwickelt werden muss. Die derzeitige Diskussion und Infragestellung bereits gefällter Entscheidungen darf keine aufschiebende Wirkung haben!

Der VCD fordert die stadtbremischen Akteure auf, sowohl Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe als auch eine echte Verkehrswende mit einem starken ÖPNV als Rückgrat als gesamtgesellschaftliches Ziel anzuerkennen und sich mit vereinten Kräften für diese Ziele einzusetzen. Es sollte den gesellschaftlichen Kräften in Bremen und dem Bremer Senat möglich sein, in diesen wichtigen Fragen wieder an einen Tisch zu kommen und konstruktiv an Lösungen zu arbeiten.

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